Dienstag, 15. November 2016

Neue Studiengebühren in Baden-Württemberg

via Fachschaft UFG/INA, Universität Tübingen

„Baden-Württemberg ist ein exzellenter Hochschulstandort. Studierwillige sollen hier studieren, weil das Studium hoch attraktiv ist, nicht weil es billig ist.“
(Gebühren für internationale Studierende und Zweitstudium. - http://mwk.baden-wuerttemberg.de/de/hochschulen-studium/studienfinanzierung/gebuehren-fuer-internationale-studierende-und-zweitstudium/,

Das grün-schwarze Kabinett in Baden-Württemberg beschloss am 25.10.2016 die Einführung von Studiengebühren für Nicht-EU-Ausländer in Höhe von 1500€ pro Semester und für alle Studierenden im Zweitstudium Gebühren in Höhe von 650€ pro Semester. Hinzu kommen allgemein höhere Verwaltungskostenbeiträge in Höhe von 10€.
Eine Universität soll für interkulturelle Zusammenarbeit und Wissensaustausch stehen.
Ein internationaler Austausch ist dabei unabdingbar, doch dieser Beschluss ist als Bremse zu verstehen. Entgegen der Aussagen des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst ist davon auszugehen, dass weniger Kompetenz denn Wohlstand für künftige Studierende aus dem Nicht-EU Ausland an Baden-Württembergischen Universitäten maßgeblich sein wird.
Wie weit bereits die Umsetzung vorangeschritten ist, zeigt folgender Artikelausschnitt:
„Der Vorstoß von Baden-Württembergs Wissenschaftsministerin Theresia Bauer, Studiengebühren für Nicht-EU-Ausländer erheben zu wollen, ist keine drei Wochen alt – und schon beschlossene Sache. Am Dienstag verabschiedete die Landesregierung den Haushaltsplan für 2017 und gab damit der Grünen-Politikerin für ihr Vorhaben grünes Licht. Studierende von außerhalb der Europäischen Union sollen demnach ab Wintersemester 2017/2018 mit voraussichtlich 3.000 Euro jährlich zur Kasse gebeten werden.“
(Bezahlstudium für Nicht-EU-Ausländer im Ländle. Studis online (26.10.2016). - http://www.studis-online.de/HoPo/art-1974-gebuehren-bawue-kabinett.php,

Nun soll der Stuttgarter Landtag Frau Bauers Vorhaben im Dezember gutheißen.

Auch in den Geisteswissenschaften werden viele Fakultäten davon betroffen sein. Zum Beispiel in der Archäologie studieren viele Studenten aus Nicht-EU-Ländern, die sich eine solche Erhöhung der Studiengebühren nicht werden leisten können - und somit leidet die interkulturelle Forschung und Zusammenarbeit.
Des weiteren bauen sich viele Studenten der Archäologie ein zweites Standbein auf, indem sie ein Zweitstudium beginnen. Ein Zweitstudium meint, dass bereits ein Hochschulabschluss erfolgreich beendet wurde (Bsp. BA in Ur- und Frühgeschichte oder MA in UFG) und nun ein weiteres gleichwertiges Studium begonnen wird (BSc Chemie oder MA in Klassischer Archäologie).

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