Sonntag, 26. Mai 2013

Antikenraub in Libyen

Mit dem Sturz des Gaddafi-Regimes und dem Ende des Bürgerkriegs in Libyen, in dessen Verlauf mehrfach Zerstörungen und Plünderungen archäologischer Fundstellen bekannt geworden sind, ist es still geworden um deren Schicksal.
Eine UNESCO-Tagung befasste sich jetzt mit der Situation in Libyen. Unter dem Gaddafi-Regime war eine entsprechende Antikenverwaltung und -gesetzgebung vernachlässigt worden, was nun erhebliche strukturelle Schwierigkeiten mit sich bringt.
Ein Bericht zur Konferenz:
Der Artikel verweist auf den Fall der Flavia Domitilla. Im Herbst 2012 stellte sich eine bei Christies versteigerte Büste, die angeblich seit 1988 zu einer Schweizer Privatsammlung gehörte, als Teil einer Statue aus dem Museum in Sabratha heraus, deren Kopf dort erst 1990 gestohlen wurde. Mit Hilfe der italienischen Polizei konnte der Kopf sichergestellt und an Libyen zurück gegeben werden:

Nicht eingegangen wird auf den spektakulärsten Antikenraub: Der Goldschatz von Benghazi, ein antiker Tempelschatz, der zwischen 1917 und 1922 im dortigen Artemistempel ausgegraben wurde, wurde 2011 aus einem Banktresor gestohlen. Teile davon sollen in Ägypten aufgetaucht sein, mehrheitlich bleibt er verschwunden.
Weit problematischer als der Diebstahl von Museumsstücken erweisen sich jedoch Funde aus Raubgrabungen, die naturgemäß nirgendwo verzeichnet sind und deren Fundkontext und wissenschaftlicher Quellenwert durch die Raubgrabungen weitestgehend vernichtet werden.

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